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Blutfette

Analyse im nüchternen Zustand

Zur Blutabnahme im Rahmen der Vorsorgeuntersuchung erscheint man nüchtern in der Ordination. Das kennen wir alle.

Nach ca. 8- stündiger Nahrungskarenz stellt sich ein Fließgleichgewicht der Blutfette im Stoffwechsel ein und man kann diese zuverlässig messen. Im nicht-nüchternen Zustand wären diese Werte überlagert von jenen Fetten, die man zur letzten Mahlzeit zugeführt hat.

Ergebnis einer herkömmlichen Blutfett-Analyse

In der 1. Spalte wird der gemessene Parameter benannt.

In der 2. Spalte kann man das Ergebnis ablesen.

In der 3. Spalte folgt die Einheit, in der die Messung angegeben wird.

In der 4. Spalte steht schließlich der Soll,- oder Idealwert.

An den fett gedruckten Zeilen erkennt man die außerhalb des Normbereichs gelegenen Werte auf den ersten Blick.

In unserem Beispiel:

Triglyzeride zu hoch, HDL-Cholesterin zu niedrig, LDL-Cholesterin erhöht, Index: LDL/HDL normal

Was bedeutet das nun?

Triglyzeride

Im Regelfall sind die gemessen Triglyzeridwerte relativ stark von unserer Essensgewohnheit abhängig. Bei den oben gemessenen Triglyzeridwerten von 251mg/dl besteht also primär die Notwendigkeit, eine gesunde Ernährung mit Einschränkung der gesättigten Fette anzustreben. Gleichzeitig sollte man bedenken, dass auch Zucker in Fett umgewandelt wird, wenn man davon im Übermaß zu sich nimmt. Diese Fettreserven des Körpers bestehen hauptsächlich aus den genannten Triglyzeriden. Sprich unser Bauchfett besteht aus exakt jenen Triglyzeriden.

Triglyzeride sind sogenannte Neutralfette. Das heißt, dass sie sowohl pflanzlichen als auch tierischen Ursprungs sei können. Das wiederum bedeutet, dass Fleischesser sowie Veganer und Vegetarier erhöhte Werte  haben können.

Cholesterin

Auffallend in der dargestellten Grafik ist, dass bezüglich des Cholesterin kein Referenzbereich angegeben wird. Der Grund liegt darin, dass die Untergruppen HDL-Cholesterin und LDL-Cholesterin bewertet werden.

Tatsächlich benötigt der menschliche Körper das Cholesterin an vielen Stellen, sodass eine Beurteilung dieses Gesamtcholesterins wenig Sinn macht. (Lesen Sie mehr dazu im Beitrag: Cholesterinsenker mit Wechselwirkung!)

Zur Information:  ohne Cholesterin ist menschliches und tierisches Leben unmöglich.

HDL-Cholesterin und LDL-Cholesterin

Um die Unterscheidung in HDL- und LDL-Cholesterin zu verstehen, muss man sich deren Aufgaben zuwenden.

Das von der Leber produzierte Cholesterin wird von verschiedenen Geweben im Körper benötigt. Daher wird es über die Blutbahn versendet. Nachdem Cholesterin als Fett in der Blutbahn, die ja selbst wasserlöslich ist, sich nicht lösen kann, bedarf es eines Transportvesikels. Als Transporter benützt die Leber das LDL- Cholesterin. Es wird vollgepackt mit sehr vielen Molekülen Cholesterin.

Man könnte sich einen Einkaufswagen genannt LDL- Cholesterin vorstellen, der zum Bersten beladen wurde mit LDL- Cholesterin.  Auf seinem Weg, die unterschiedlichen Gewebe des menschlichen Körpers mit diesem topwichtigen Stoff zu beliefern, verliert auch unser voll beladener Einkaufswagen auf seiner Fahrt auf allen Seiten das wertvolle LDL- Cholesterin. Daher besitzen alle Körperzellen sogar „LDL-Fangarme“, um diese Einkaufswagen aus dem Blutstrom aufzugreifen.

Im Gegensatz dazu besitzt das HDL-Cholesterin ebenfalls Transportkapazität für Cholesterin und hat sogar noch Platz frei. Mit seiner Hilfe findet der Rücktransport von nicht benötigtem Cholesterin aus der Peripherie zurück zur Leber statt. Logisch, dass besonders die Leber zahlreiche HDL-Fangarme an der Oberfläche trägt J

Zu Unrecht wird von „gutem“ und „schlechtem“ Cholesterin gesprochen. Beide Transportwege sind dringend nötig. Es kommt wie überall auf das Verhältnis an.

Index: LDL/HDL

Nach Berechnung der Relation zwischen HDL- und LDL- Cholesterin vermag man zu sagen, ob sich die Transportwege des An- und Abtransports bezüglich des Cholesterin die Waage halten. Im vorliegenden Blutbefund liegt der Wert bei diesem Patient bei 3.0 und damit innerhalb der Norm.

Schilddrüsenaktivität bestimmt den Fettstoffwechsel

Als Arzt beachte ich zur Beurteilung der Blutfettwerte selbstverständlich auch die Funktion der Schilddrüse. Bei Unterfunktion (Hypothyreose) herrscht ein verminderter Stoffwechselumsatz, was sich in einer Erhöhung der Lipidparameter niederschlagen kann.

Weitere Ursachen für erhöhte Blutfettwerte

Folgende  Medikamente und Krankheiten können den Fettstoffwechsel negativ beeinflussen.

  • Cortisol
  • Diabetes mellitus
  • Antibaby-Pille
  • Gicht

Diätmaßnahmen

Gebetsmühlenartig wiederhole auch ich in der Praxis, dass viel frisches Gemüse und ausreichend Obst gesund ist J!

Wie ich schon erklärt habe, führt  übermäßiger Konsum von Zucker und Fett zu erhöhten Triglyzeridwerten. Zucker findet sich in allen Süßigkeiten, gezuckerten Getränken, sowie versteckt als Kohlehydratein Form von Brot, Nudeln, Knödeln, Spätzle und Reis. Die Trigylzeride sind zahlreich vorhanden in Schweinefleisch und Erzeugnissen daraus wie Salami, Speck, etc.

Wichtiger ist, welche Fettquellen man genießen soll. Hier sind an erster Stelle Leinöl und Hanföl für die tägliche Salatzubereitung zu nennen sowie fetter Meeresfisch (Lachs, Sardinen, Hering, Makrelen, etc.), Meeresfrüchte und Avocados.

Weiterhin sind Nüsse reich an gesunden Fetten. Man achte auf Rohkostqualität. Beim industriellen Aufknacken der Nussschale werden diese mit heißem Fett übergossen und die ungesättigten Fettsäuren werden durch die hohe Temperatur aufgespalten und damit biologisch weitgehend wertlos.

Zusammengefasst in aller Kürze also

  • GUT: Gemüse, Fisch, Nüsse
  • SCHLECHT: Zucker, Schweinefleisch

Omega 3 aus der Kapsel

Besonders geeignet sind die mehrfach ungesättigten Omega 3-Fettsäuren. Hierbei insbesondere Fischöl-Kapseln. Nahrungsergänzungsmittel können zwar keine Nahrungsmittel ersetzten, aber sie können sie ergänzen. Als einfach, sicher und effizient empfehle ich die Zufuhr über

  • Omega 3, 2 Kapseln pro Tag zum Essen
  • Omega 3 vegan 

Bei mir zu Hause auf dem Tisch steht eine Dose Omega 3. Wird an einem Tag kein Fisch gegessen, was öfters vorkommt, dann greife ich mir 2 Kapseln dieser Fischöl-Kapseln namens Omega 3.

Mittlerweile gibt es bereits vegane Alternative zum Fischöl aus der Alge.

B-Komplex Performance

Die B-Vitamine sind dafür bekannt, Nerven und Psyche zu unterstützen. Mithilfe von Vitamin B3 wird auch Cholesterin im Stoffwechsel weiter umgebaut, sodass auch dieses zur Senkung eines erhöhten Cholesterinspiegels eingesetzt wird. Die Dosierung

  • B-Komplex Perfomance, 1 Kapsel pro Tag

Roter Reis

Aus der naturheilkundlichen Küche gibt es eine Alternative bezüglich pharmakologischer Cholesterinsenker (Statine):

Durch den speziellen Pilz monascus purpurea wird Reis rot fermentiert. Dadurch wird Monacolin K bzw. Lovastatin gebildet. Das ist eine Möglichkeit auf natürlichem Weg das Cholesterin zu senken. Aufgrund dieses natürlichen Vorkommens gibt es glücklicherweise keine Möglichkeit der Pharmahersteller darauf ein Patent anzumelden. Daher wird Roter Reis derzeit als Nahrungsergänzungsmittel eingestuft und darf frei verkauft werden. Zusätzlich  dürfen die Hersteller von Nahrungsergänzungsmittel die Rezepturen aus Rotem Reis mit natürlichen Substanzen verfeinern.

Coenzym Q10

Es gibt bereits eine sinnvolle Kombination von cholesterinsenkendem Rotem Reis, dem  ausreichend Coenzym Q10 zugesetzt wird. Die meisten meiner Patienten erreichen hiermit gute Werte.

Bleiben Sie gesund, Ihr Dr. Simon Gmeiner

 

Dr. Gmeiner’s Naturprodukte

 

Cholesterinsenker mit Wechselwirkung

Gutes Cholesterin

Cholesterin wird im menschlichen Körper an vielen entscheidenden Stellen benötigt. Erwähnenswert ist nebst der Funktion als Stabilisator der Zellmembran vor allem die körpereigene Produktion von wesentlichen Hormonen. Diese aus Cholesterin aufgebauten Hormone sind die Geschlechtshormone wie Progesteron, Testosteron und Östradiol mit ihren vielfältigen Wirkungen auf den Muskelaufbau, den Menstruationszyklus, die Reproduktion und generell die Sexualfunktion.

Ebenso lebenswichtig und unabdingbar für unser Funktionieren wird Cholesterin in den Nebennieren gebildet. Vor allem in der Nebennieren-Rinde entsteht körpereigenes Cortisol zur Regulation des Blutzuckers und zur dämpfenden Funktion des Immunsystems sowie Aldosteron, mit dessen Hilfe der Blutdruck und die Salzausscheidung eingestellt wird. Weiterhin bestehen die Gallensäuren zur Fettresorption im Dünndarm aus Cholesteringerüsten. Zu guter Letzt sei noch die Ausgangssubstanz für die Vitamin D3-Bildung genannt: das 7-Dehydro-Cholesterin.

Ohne Cholesterin ist menschliches und tierisches Leben unmöglich.

Schlüsselstelle

Allein bis zum Aufbau eines Cholesterins sind viele hintereinander geschaltete Stationen beteiligt. Wie in Fließarbeit reiht sich eine lange Kette an Stoffwechselschritten aneinander. Die zentrale Stelle nennt sich HMG-CoA-Reduktase; ein Biokatalysator. Exakt an dieser Stelle wird bedarfsweise eingestellt: hinauf reguliert, wenn mehr Cholesterin gebraucht wird, und es wird herunter gefahren, wenn bereits genügend zur Verfügung steht.

Stress

Beispielsweise zur Bewältigung von anstrengender körperlicher oder geistiger Arbeit wird der Blutdruck und der Blutzucker hoch gefahren, damit unsere Muskeln und unser Gehirn ausreichend durchblutet und mit Zucker versorgt wird. Da eine längere Adaption durch das Stresshormon Cortisol bewerkstelligt wird, muss letztlich auch die Ausgangssubstanz Cholesterin vermehrt nachgeliefert werden. Also wird der Blut-Cholesterinspiegel bei andauerndem Stress steigen. Der bio-logisch denkende Arzt wird bei seinem Patient mit erhöhtem Cholesterinspiegel folglich ein Reflektieren seiner Stressoren empfehlen.

Biosynthese hemmen: Statine

Die Schlüsselstelle der Cholesterin-Synthese dient nun auch als Ansatzpunkt für die cholesterinsenkenden Statine. Damit wird direkt in die köpereigene Regulation eingegriffen und die Produktion gehemmt.

Nebenbaustelle Coenzym Q10

Unglücklicherweise stellt die Schlüsselstelle des Cholesterins gleichsam auch eine Schlüsselstelle für den Aufbau des Coenzym Q10 dar. Dessen Biosynthese im menschlichen Körper nützt dabei über weite Strecken denselben Weg und wird bei Hemmung durch Statine ebenfalls gehemmt. Coenzym Q10 ist maßgeblich an der Produktion von körpereigener Energie beteiligt. Besonders Organe mit höchstem Energiebedarf weisen also auch die höchtes Coenzym Q10-Konzentration auf: Muskeln (Herz!), Leber und Gehirn.

Weshalb die Pharmahersteller das Coenzym Q10 nicht automatisch beimengen, kann ich nicht beurteilen, denke aber, dass es an den Zusatzkosten liegt.

Muskelschwäche

Die häufigste unerwünschte Nebenwirkung der Statine stellt die Muskelschwäche – eventuell aufgrund eines Coenzym Q10-Mangels – dar. Bemerkt wird dabei vor allem die Schwäche in den großen Muskeln: Stiegen steigen fällt schwerer, Muskelkaterartige Schmerzen bestehen selbst ohne Anstrengung. Medizinisch objektiviert wird der Muskeluntergang durch 3 monatliche Meßung der CPK (Creatinphosphokinase, auch CK abgekürzt) beim betreuenden Arzt.

Leberwert-Erhöhung

Unter Einnahme von Statinen sollte zusätzlich alle 3 Monate eine Blutanalyse der Leberwerte erfolgen. Aus dem Vorgenannten dürfte klar werden weshalb 🙂

Roter Reis

Aus der naturheilkundlichen Küche gibt´s eine Alternative bezüglich Statinen: mittels spezieller Pilze namens Monascus purpurea wird Reis rot fermentiert. Dadurch wird Monacolin K bzw. Lovastatin gebildet. Eine natürliche cholesterinsenkende Option. Aufgrund des natürlichen Vorkommens existiert hier keine Möglichkeit seitens der Pharmahersteller hierauf ein Patent anzumelden. Derzeit wird Roter Reis als Nahrungsergänzungsmittel eingestuft und darf frei verkauft werden. Deshalb dürfen die Hersteller von Nahrungsergänzungsmittel die Rezepturen aus Rotem Reis verfeinern mit zusätzlichen Substanzen.

Bio-logische Präparate

Die gute Nachricht besteht darin, dass es abseits der herkömmlichen Pharmaindustrie bereits sinnvolle Kombinationen gibt von cholesterinsenkendem Rotem Reis, dem bereits ausreichend Coenzym Q10 zugesetzt wird. Als mehrheitlich ausreichend würde ich 30mg Coenzym Q10 pro Tag einschätzen. Die meisten Patienten erreichen hiermit gute Werte. Weiterhin sinnvoll scheint mir die Einnahme eines antioxidativen Schutzes zu sein, zum Beispiel als leberschützende Mariendistel.

Bleiben Sie gesund, Ihr Dr. Simon Gmeiner

 

Dr. Gmeiner’s Naturprodukte